Sieben Wochen ohne Pessimismus

Geistlicher Impuls zur fünften Fastenwoche

Psalm 62, 2- 8: „Mein Zuversicht ist bei Gott“
März 2020

1. Einleitung

Die Fastenzeit steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Zuversicht – Sieben Wochen ohne Pessimismus“. Als dieses Thema ausgesucht wurde, ahnte noch kein Mensch, wie aktuell es werden würde: Plötzlich brauchen wir die Zuversicht mehr als alles andere. Ein Virus bedroht unsre Gesundheit, unsere Wirtschaft, unser soziales Leben und unsere Psyche, wie es noch nie dagewesen ist, und das auf der ganzen Welt, in allen Ländern. Die Menschheit ist empfindlich getroffen worden.

Natürlich setzen wir unsere Zuversicht auf die Medizin und die Politik, auf unsere eigene Disziplin, unser Durchhaltevermögen und unseren Zusammenhalt. Trotzdem liegt die Versuchung, dem Pessimismus zu erliegen, ständig auf der Lauer und will uns ergreifen. Sie kommt in der Gestalt der Mutlosigkeit, Traurigkeit, Wut, einem ganzen Gemisch aus negativen Gedanken und Gefühlen. Gelegentlich übermannt sie uns auch.

Es wäre aber fatal, wenn wir dieser Versuchung zu sehr nachgeben und ihr am Ende erliegen, denn dann wird alles nur noch schlimmer. Es ist wichtig, ihr zu widerstehen. Texte aus der Bibel können uns dabei helfen. Für die fünfte Fastenwoche ist ein Abschnitt aus Psalm 62 vorgeschlagen, in dem das Thema lautet: „Meine Zuversicht ist bei Gott.“

2. Psalm 62, 2- 8

2 Meine Seele ist stille
zu Gott, der mir hilft.
3 Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz,
dass ich gewiss nicht fallen werde.
4 Wie lange stellt ihr alle einem nach,
wollt alle ihn morden,
als wäre er eine hangende Wand
und eine rissige Mauer?
5 Sie denken nur, wie sie ihn stürzen,
haben Gefallen am Lügen;
mit dem Munde segnen sie,
aber im Herzen fluchen sie. SELA.
6 Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele;
denn er ist meine Hoffnung.
7 Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz,
dass ich nicht fallen werde.
8 Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, /
der Fels meiner Stärke,
meine Zuversicht ist bei Gott.

3. Auslegung

Der Dichter dieses Psalms ist in bedrängter Lage. Von seinen ehemaligen Freunden verlassen und verfolgt, kommt er sich vor wie eine „sinkende Wand, wie eine Mauer, die vom Einsturz bedroht ist“. Die Angriffe seiner Gegner haben ihn zermürbt, und er droht, unter dem seelischen Druck zusammenzubrechen. Ein innerer Kampf spielt sich in seiner Seele ab. Er ringt zwischen Verzweiflung und Gottvertrauen.

Am Ende siegt das Vertrauen, deshalb beginnt sein Psalm mit dem Bekenntnis, dass er „bei Gott Hilfe“ gefunden hat. Er hat seinen Blick ganz auf Gott konzentriert, sich betend für Gott geöffnet und das Suchen nach menschlicher Hilfe aufgegeben. Er hat sich restlos Gott anvertraut und sieht nur noch den Einen, der ihm „Hilfe, Fels und Burg“ ist.

Dadurch sind die unruhevollen Gedanken, die ihn quälten, einer großen Stille gewichen. Er wurde aus seinen menschlichen Sorgen und Bedrängnissen herausgehoben. Seine Seele ist ruhig geworden. Das Hin und Her der Ängste ist vorbei. Er ist innerlich Herr geworden über seine Not.

Er hat Abstand gewonnen zu dem, was ihm widerfährt, und dadurch kann er es ganz anders einordnen. Er hat den richtigen Maßstab und ein sicheres Urteil erworben. Gott hat sich ihm offenbart und ihm Klarheit geschenkt. Dabei ist ihm die Hoffnungslosigkeit seiner Situation durchaus bewusst, er macht sich nichts vor und gibt sich keiner Illusion hin. Aber er bleibt innerlich der Überlegene, er zerbricht daran nicht und lässt sich nicht besiegen. Denn er hat eine Position eingenommen, die ihn über alle Not hinweghebt: Es ist der Blick des Glaubens, von dem her er nun Hoffnung und Zuversicht erhält.

Und das ist ein wunderbares Zeugnis echter Gebetshaltung. Der Beter hat es aufgeschrieben, weil er andere zu demselben Vorgehen einladen möchte. Und es tut gut, wenn wir dieser Einladung folgen.

4. Anwendung

Dafür gibt es ein ganz konkretes Mittel. Es ist die häusliche Andacht und Zeiten der Stille. Wir sind eingeladen, sie in unseren Alltag einzubauen. Gerade jetzt haben wir dazu wunderbare Möglichkeiten. Die Ausgangsbeschränkungen binden uns alle mehr an das Haus, wir haben viel Zeit und dürfen uns noch nicht einmal zum Gottesdienst versammeln. Aber das muss uns nicht daran hindern, ihn einzeln, zu Zweit oder mit der Familie bei uns zu Hause zu feiern. In vielen Gemeinden wird dazu jetzt eingeladen, und das ist sehr schön. Wir können diese Form der Frömmigkeit wieder beleben.

Viele Christen und Christinnen haben das leider verlernt und führen genauso ein lautes und aktives Leben, wie alle anderen. Es ist voll von Begegnungen, Sinneseindrücken, Ablenkungen und Zerstreuungen, und den meisten bleibt kaum Zeit, um „zu Gott still zu werden“, zu schweigen und zu beten. Und das ist schade, denn eigentlich gehört das zu einem lebendigen Glauben dazu. Wir können es jetzt wieder einführen und uns am besten einmal am Tag hinsetzen, ein Kreuz oder ein biblisches Bild aufstellen, eine Kerze anzünden und Andacht halten. Es gibt dafür viele Anregungen, Bibellesepläne, Impulse zum Kirchenjahr, die Losungen, das Gesangbuch usw. Lasst uns das jetzt verstärkt nutzen.

Die Fastenzeit lädt uns dazu sowieso ein. Es ist die Zeit, in der wir „mit Jesus ziehen“, ihn auf seinem Leidensweg begleiten und an seinem Sterben teilhaben. Und dazu gehört es, dass wir vorübergehend „der Welt entfliehen“, uns aus allem zurückziehen, unser Bewusstsein in eine andere Richtung lenken und eine neue Dimension erfahren. Der Barockdichter Sigmund von Birken (1626-1681) hat diesen Weg sehr schön mit einem Lied beschrieben. Es beginnt mit der Strophe:
„Lasset uns mit Jesus ziehen, seinem Vorbild folgen nach, in der Welt der Welt entfliehen auf der Bahn, die er uns brach, immerfort zum Himmel reisen, irdisch noch schon himmlisch sein, glauben recht und leben rein, in der Lieb den Glauben weisen. Treuer Jesu, bleib bei mir, gehe vor, ich folge dir.“ (EG 384,1) Es macht deutlich, dass das Leiden und Sterben Jesu zwar ein schwerer Weg war, der in die tiefste Tiefe führte, aber er endete dort nicht. Auch wenn die Jünger es vor seinem Tod noch nicht glauben konnten, danach haben sie bezeugt: „Der Herr ist auferstanden!“ Lasst uns diese Botschaft annehmen, dann werden wir auch „mit ihm leben“. (EG 384,4) So können gerade der Verzicht und das Fasten uns ganz neue Zuversicht geben. Sie entsteht nicht aus unseren menschlichen Gedanken, sondern aus der Gegenwart Gottes und der Kraft des Todes und der Auferstehung Jesu.

5. Auswirkung

Und das hat eine Wirkung, die weit über unsere eigene Frömmigkeit hinausweist. Wir werden nicht nur in der Seele ruhig, sondern es entsteht ein unsichtbares Kraftfeld des Gebetes, das uns miteinander verbindet und diese Welt umgibt. „Gott weiß die Beter überall“. So hat Jochen Klepper es 1938 in seinem Mittagslied ausgedrückt (EG 457,3). Und in einem Kirchenlied aus England von 1870 heißt es: „Denn unermüdlich, wie der Schimmer des Morgens um die Erde geht, ist immer ein Gebet und immer ein Loblied wach, das vor dir steht. So sei es, Herr: Die Reiche fallen, dein Thron allein wird nicht zerstört; dein Reich besteht und wächst, bis allen dein großer, neuer Tag gehört.“ (EG 266,3.5)

Das ist eine sehr schöne Verheißung, und wir können alle daran mitwirken, dass sie wahr wird. Gerade in diesen ungewöhnlichen Zeiten können wir dafür sorgen, dass das Gebet und das „Stillschweigen zu Gott“ nicht aufhören, dass immer irgendwo jemand auf Gott vertraut, dem Pessimismus widersteht und sich in Zuversicht übt. Wir können das Heil von Gott erwarten, es ruht längst bei ihm, der uns immer eine Zuflucht bietet, auf dem unser Dasein gegründet ist wie auf einen Felsengrund. Nicht bange Sorge, menschliche Ängstlichkeit und Wut sind die Gefühle, die unser Leben beherrschen sollten, sondern Zuversicht und Hoffnung, Geborgenheit und Vertrauen, Sicherheit und Kraft.

Amen.

6. Gebet des Klosters am Rand der Stadt

Jemand muss zuhause sein, Herr, wenn du kommst.
Jemand muss dich erwarten, unten am Fluss vor der Stadt.
Jemand muss nach dir Ausschau halten, Tag und Nacht.
Wer weiß denn, wann du kommst?
Herr, jemand muss dich kommen sehen durch die Gitter seines Hauses,
durch die Gitter –
durch die Gitter deiner Worte, deiner Werke,
durch die Gitter der Geschichte,
durch die Gitter des Geschehens immer
jetzt und heute in der Welt.
Jemand muss wachen, unten an der Brücke,
um deine Ankunft zu melden,
Herr, du kommst ja doch in der Nacht, wie ein Dieb.
Wachen ist unser Dienst. Wachen. Auch für die Welt.
Sie ist oft so leichtsinnig, läuft draußen herum
und nachts ist sie auch nicht zuhause.
Denkt sie daran, dass du kommst?
Dass du ihr Herr bist und sicher kommst?
Jemand muss es glauben, zuhause sein um Mitternacht,
um dir das Tor zu öffnen und dich einzulassen,
wo du immer kommst.
Herr, durch meine Zellentüre kommst du in die Welt
und durch mein Herz zum Menschen.
Was glaubst du, täten wir sonst?
Wir bleiben, weil wir glauben.
Zu glauben und zu bleiben sind wir da,
draußen, am Rand der Stadt.
Herr, und jemand muss dich aushalten, dich ertragen,
ohne davonzulaufen.
Deine Abwesenheit aushalten,
ohne an deinem Kommen zu zweifeln.
Dein Schweigen aushalten und singen.
Dein Leiden, deinen Tod mitaushalten und daraus leben.
Das muss immer jemand tun mit allen andern und für sie.
Und jemand muss singen, Herr, wenn du kommst!
Das ist unser Dienst: Dich kommen sehen und singen.
Weil du Gott bist.
Weil du die großen Werke tust, die keiner wirkt als du.
Und weil du herrlich bist und wunderbar, wie keiner.
Komm, Herr!
Hinter unsern Mauern unten am Fluss wartet die Stadt auf dich.
Amen.
(Silja Walter)

Gott tröstet uns

Lesepredigt über Jesaja 66, 10- 14

4. Sonntag der Passionszeit, Lätare, 22.3.2020

Liebe Gemeinde.

Jeder Mensch, braucht die Nähe von anderen Menschen, und normaler Weise suchen wir sie auch. Natürlich gibt es Einzelgänger, die am liebsten für sich alleine bleiben, aber das ist die Ausnahme. Von unserer Grundstruktur her sind wir soziale Wesen und brauchen zum Überleben unser Miteinander. Und dazu gehören nicht nur der Austausch, die Zusammenarbeit und das gemeinsame Leben, sondern auch Berührung und Körperkontakt sind wichtig.

Das ist ja auch das erste, was wir erfahren, wenn wir auf die Welt kommen: Wir werden in den Arm unserer Mutter gelegt und es entsteht sofort eine Verbindung zu ihr. Vor der Geburt war sie sogar noch inniger, denn da waren wir neun Monate lang in ihrem Leib. Und wenn keine Störungen vorliegen, werden wir die ganze Kindheit über weiter von unseren Eltern hoch gehoben, getragen, in den Arm genommen, gestreichelt.

Als Erwachsene suchen wir dieses Erleben dann bei einem Partner oder einer Partnerin: Wir kuscheln, umarmen und küssen uns. Auch das Bedürfnis zum Geschlechtsverkehr ist nicht nur ein Trieb, sondern hat darin ebenso seine Wurzeln.

Die liebevolle Berührung schafft Geborgenheit, sie stärkt und beruhigt uns, sie kann uns trösten und uns neu beleben.

Der Prophet Jesaja wusste das auch, und er benutzt es als ein Bild für unsere Beziehung zu Gott. Er schreibt in Kapitel 66:

Jesaja 66, 10- 14

10 Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid.
11 Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an dem Reichtum ihrer Mutterbrust.
12 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach. Ihre Kinder sollen auf dem Arme getragen werden, und auf den Knien wird man sie liebkosen.
13 Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.
14 Ihr werdet’s sehen und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.

Das ist ein Abschnitt von dem sogenannten „dritten“ Jesaja. Wir nennen ihn so, weil beim Lesen des Jesajabuches deutlich wird, dass es drei Verfasser haben muss, die alle zu verschiedenen Zeiten gewirkt haben. Der Dritte gehörte bereits zu den Heimkehrern aus dem babylonischen Exil, die den jüdischen Staat wieder aufbauten. Dieser war unter dem Herrscher Nebukadnezar völlig zusammengebrochen. Jerusalem hatte er erstmals 597 und nochmals 586 v.Chr. erobert. Beim zweiten Mal führte er die jüdische Oberschicht in die Gefangenschaft und ließ die Stadt und seinen Tempel zerstören.

Zur Zeit des dritten Jesaja war eigentlich alles wieder gut, das Exil war beendet, die Verbannten kehrten zurück. Trotzdem wurden die Menschen ungeduldig, denn das Heil, nach dem sie sich sehnten, war nicht da. Das Leben blieb schwierig und konfliktgeladen, der Aufbau ging nur schleppend voran.

Der dritte Jesaja will seine Landsleute deshalb trösten und ermutigen. Davon handeln sein Buch und somit auch unser Predigttext. Darin verheißt der Prophet eine völlig neue Zeit, in der alle Nöte und Drangsale endgültig aufgehoben sein werden. Das Heil wird kommen, das ist gewiss, denn Gott lässt nichts unvollendet. Es wird wieder Glück und Freude geben, überall kehrt Wohlstand ein, und Jerusalem wird wieder aufgebaut.

Damit beginnt unser Abschnitt: Alle Bewohner der Stadt werden reichlich und in Fülle haben. Sie werden umsorgt wie Säuglinge. Mit diesem Bild beschreibt der Prophet den glückseligen Zustand. Babys dürfen trinken, bis sie satt sind, die Brüste der Mutter versiegen nicht. So wird es mit der göttlichen Fürsorge auch sein. Dazu kommt sein Trost, auch der wird sein wie der Trost einer Mutter für ihr kleines Kind: Gott wird sie aller Sorge und Angst entreißen, und dann wird nur noch Freude herrschen. Neue Lebenskraft wird entstehen, wie das sprießende Grün nach einem belebenden Regen.

Das ist natürlich ein Bild für die Endzeit, und Visionen dieser Art gibt es viele in der Bibel. Sie beinhalten den Glauben an die Ewigkeit und eine paradiesische Zukunft. Gott wird sie heraufführen, das ist die Verheißung. Und die hat die Menschen damals wahrscheinlich wirklich getröstet. Denn die Vorstellung von der Wiederherstellung des Paradieses, die eines Tages eintrifft, war sowieso ein Teil ihres Denkens und ihres Lebensgefühls. Der Prophet musste sie nur daran erinnern.

Doch wie geht es uns damit? Nützen uns solche Worte heutzutage noch etwas?

Schlecht geht es uns zurzeit auch. Die weltweite Krise, die das Coronavirus ausgelöst hat, ist für uns alle völlig neu. So etwas haben wir noch nie erlebt, und es macht uns Angst. Dabei beunruhigt uns nicht nur die Krankheit, die wir bekommen können, wenn wir nicht aufpassen. Uns verunsichern auch die Maßnahmen, die jetzt überall verordnet werden. Plötzlich dürfen wir ganz vieles von dem, was wir gewohnt sind und für selbstverständlich halten, nicht mehr tun. Die oberste Devise lautet: Soziale Kontakte so gut es geht vermeiden! Und das geht diametral gegen alles, was uns als Menschen ausmacht. Das Geheimnis unseres Erfolges innerhalb der Evolution liegt gerade darin, dass wir mehr als jedes andere Lebenswesen zusammen etwas machen. Und wir werden auch nur so überleben. Wenn es verboten wird, stürzt alles ein, und das ist bedrohlich. Wo führt das hin? Und sind die Entscheidungen alle richtig? Niemand kann das mit Fug und Recht behaupten. Es hat sich lediglich eine bestimmte Art des Denkens und Handelns durchgesetzt. Alle Länder der Welt handeln im Moment nach demselben Muster.

Es hat seinen Grund darin, dass die Gesundheit über alles gestellt wird und auf jeden Fall so viele Leben gerettet und so wenig Leid verursacht werden soll wie möglich. Darin sind wir uns einig, da müssen wir nicht lange drüber nachdenken.

Das Dilemma ist bloß, dass das im Moment gar nicht möglich ist. Ganz gleich, welche Entscheidungen getroffen werden, es entsteht immer irgendwo großes Leid: Existenzen von vielen, die selbständig arbeiten und auf Kunden angewiesen sind, sind bedroht. Familienmitglieder müssen ihre Lieben in den Altersheimen und Krankenhäusern allein lassen, weil sie sie nicht besuchen dürfen. Die Landwirtschaft steht vor großen Problemen, weil niemand mehr reisen darf, um dabei zu helfen. Eltern sind im Stress, weil sie ihre Kinder betreuen und gleichzeitig Geld verdienen müssen. Und in Quarantäne oder Ausgangssperre besteht die Gefahr der psychischen und körperlichen Instabilität. Lagerkoller, Depression, oder Verlotterung können eintreten. Es gibt in der jetzigen Situation also keine optimale Lösung, kein richtig oder falsch, und die Probleme, die gerade entstehen, sind gigantisch.

Natürlich hoffen wir, dass das alles bald wieder aufhört, und dass genug Geld da sein wird, um anschließend allen zu helfen, die es nötig haben werden. Wir müssen den Politikern vertrauen und uns auch gegenseitig so gut es geht Mut machen. Humor ist ebenfalls ein gutes Mittel gegen die Angst, selbst wenn es nur Galgenhumor ist.

Aber reicht das? Gibt es nicht vielleicht noch etwas anderes, das uns jetzt trösten kann? Unser Prophetenwort möchte uns so ein Angebot machen, und es tut gut, darauf zu hören. Denn es enthält auch für uns eine Botschaft, die uns weiterführt. Wir können sie uns in drei Schritten klar machen.

Den ersten Schritt hat Ernesto Cardenal, ein spanischer Mystiker und Befreiungstheologe in seinem „Buch von der Liebe“ einmal so ausgedrückt: „Gott hüllt uns von allen Seiten ein wie die Atmosphäre. Und wie die Atmosphäre voller Licht- und Schallwellen ist, die wir weder sehen noch hören können, wenn wir nicht die dafür bestimmten Kanäle einschalten, so können wir auch die Wellenlänge Gottes nicht hören, es sein denn, wie schalten den entsprechenden Kanal ein. Wer nur in der Welt der fühlbaren Sender lebt, kann den Sender Gottes nicht abhören.“ (Das Buch von der Liebe, 61978, S.25)

Das ist ein wunderbares Bild, das uns ganz konkret dazu einlädt, nicht den ganzen Tag Radio zu hören oder fern zu sehen, Zeitung zu lesen oder im Internet nach den neuesten Nachrichten zu suchen. Es reicht völlig aus, das ein oder zweimal am Tag zu tun. Denn es gibt noch mehr, als das, was uns da erzählt wird, eine ganz andere Dimension, eine ganz andere Hülle, die uns umgibt. Es ist die Gegenwart Gottes. Er hält uns längst in den Armen, wie eine Mutter das mit ihrem Kind tut. Wir müssen uns diese Umarmung nur bewusst machen und sie genießen. Uns werden zurzeit zwar viele Bewegungsfreiheiten genommen, aber uns wird nicht verboten, wohin wir mit unseren Gedanken gehen. Wir können sie getrost auf Gott lenken und „seinen Sender einschalten“. Das ist der erste Schritt.

Der zweite Schritt besteht darin, dass wir in der gegenwärtigen Lage die ganz große Chance haben, einmal unseren Lebenswandel zu überdenken. Ist das wirklich alles nötig, was wir immer so wollen und veranstalten? Wir sollen Abstand zueinander halten, und das ist unnatürlich. Aber gelegentlich tun solche unnatürlichen Maßnahmen auch gut. Viele Menschen ziehen sich freiwillig ein oder mehrere Male im Jahr zurück, gehen in ein Kloster oder ähnliches, um innerlich frei zu werden, zur Ruhe zu kommen und sich neu auszurichten. Plötzlich ist es für uns alle so, und das ist nicht nur schlecht. Wir können uns in diesen Zeiten fragen: Ist unsere Lebensweise eigentlich gottgemäß? Will er es, dass wir ständig hin- und herreisen, uns vergnügen und ablenken, Lärm machen, Geld verdienen, Wohlstand anhäufen? Gibt es nicht noch ganz andere Werte? Das Miteinander ist zwar lebensnotwendig, aber das Zusammensein mit Gott brauchen wir ebenso. Und dafür ist es gut, sich vorübergehend von anderen Menschen zurückzuziehen, zu schweigen und in sich zu gehen. Oft vermeiden wir durch unsere oberflächliche und gesellige Lebensweise den Kontakt zu ihm. Und das ist schädlich. Denn im tiefsten kann nur seine Berührung uns wirklich zufrieden machen. Es wird nie wieder so sein, wie im Säuglingsalter, dass die Umarmung der Mutter oder des Vaters uns vollständig beruhigen. Sind wir erst einmal erwachsen, schlummert in uns allen ein Bedürfnis nach Zuwendung, das nur der Ewige stillen kann. Vielleicht will er uns das ja gerade einmal zeigen. Es wäre also ratsam, die Chance zu ergreifen.

Und als drittes sagt uns der Prophet: Es gibt noch eine andere Welt, die Gott heraufführen wird. Jetzt gehören Leid und Tod dazu, aber eines Tages wird sich das ändern. Und das heißt: Wir dürfen nicht erwarten, dass wir mit menschlichen Mitteln den Tod abschaffen können. Er wird uns alle irgendwann treffen, ob durch das Coronavirus oder etwas anderes. Die Sterblichkeitsrate beträgt letzten Endes immer und überall 100%, daraus gibt es kein Entkommen. Deshalb ist es auch in normalen Zeiten gut, daran zu glauben, dass wir mit dieser Tatsache nicht allein gelassen sind. In Krankheit und Armut sind wir bei Gott geborgen, wenn wir einsam sind, sterben oder nichts mehr geht. Seine Liebe hört nie auf. Und nur durch ihn gewinnen wir das ewige Leben.

Das hat er uns durch seinen Sohn Jesus Christus gezeigt und geschenkt. Er ist selber den Weg des Leidens und Sterbens gegangen, damit wir nicht allein sind, wenn es uns trifft. Er will uns tragen und in den Arm nehmen, streicheln und liebkosen. Wir müssen nur daran glauben, darauf vertrauen und uns das gefallen lassen. Dann erleben wir auch in diesen Zeiten eine tiefe Geborgenheit, die uns stärkt und beruhigt, uns tröstet und neu belebt, ganz gleich, was geschieht.

Amen.

Geduld – Bewährung – Hoffnung

Predigt über Römer 5, 1- 6: Friede mit Gott

2.Sonntag der Passionszeit, Reminszere, 8.3.2020, 11 Uhr, Jakobikirche Kiel

Römer 5, 1- 6

1 Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus;
2 durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.
3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt,
4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung,
5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
6 Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben.

Liebe Gemeinde.

„Selbstoptimierung“ – dieses Wort lungert heutzutage an allen Ecken und Enden. So findet ihr z.B. Ratgeber, wie ihr für ein gutes Familienleben sorgen könnt. Du lernst, wie du am besten Ordnung hältst, und natürlich gibt es unzählige Ernährungs- und Bewegungstipps, die zu einem gesunden und guten Körpergefühl führen. Jede Buchhandlung hat einen Tisch, der mit Büchern über Achtsamkeit, Minimalismus oder ähnliches geradezu überläuft, und auch im Fernsehen gibt es unzählige Sendungen zu diesen Themen.

Alle flüstern dir ein: Du kannst besser werden, lebenslustiger, gesünder und liebevoller. Und die Bücher werden gekauft. Denn danach sehnen wir uns: Kaum jemand ist glücklich und zufrieden, die meisten jammern und maulen und sind verdrießlich. Der Leidensdruck ist bei vielen groß, und das sehen die Optimierer. Deshalb vermehren sich die Beiträge über Produktivität, Entspannung, positives Denken usw.

Sie versprechen uns, dass es so etwas wie ein Ziel gibt, einen Zustand, in den man sich selbst versetzen, hineinarbeiten oder wünschen kann. Wir müssen nur den richtigen Weg einschlagen, bei dem ein Schritt aus dem anderen folgt, anfangen und die fachgemäße Reihenfolge einhalten.

Auch das, was Paulus uns in der Epistel von heute beschreibt, klingt beim ersten Hören nach solchen Ratschlägen. Jedenfalls präsentiert er uns eine Schlussfolgerung, die sich auf den Leidensdruck bezieht und einen Weg andeutet, wie wir ihn überwinden können. „Geduld, Bewährung, Hoffnung, Liebe“, das ist bei ihm die geeignete Reihenfolge. Und das klingt durchaus nach einem Rezept, mit dem wir im Leben klar kommen können.

Die Frage ist allerdings, ob Paulus das so gemeint hat. Und um die zu beantworten, ist es gut, wenn wir das, was er sagt, etwas genauer lesen.

Dabei müssen wir als erstes den Anfang des Textes und den Zusammenhang beachten, in dem die erwähnte Schrittfolge auftaucht. Er beginnt mit dem theologischen Ausdruck „gerechtfertigt aus Glauben“. Den kennen wir von Paulus und wissen, dass es für ihn ein ganz wichtiges Thema war. Überall in seinen Briefen ruft er den Lesern und Leserinnen die Rettungstat Gottes in Christus in Erinnerung. Er verkündet: Wir haben durch Christus „Frieden mit Gott“. Das hebräische Wort dafür lautet „Shalom“ und das hat viele Bedeutungen. Es heißt nicht nur „Frieden“, sondern auch Heil und Unversehrtheit, Wohlbefinden und Glück. Es entsteht, weil wir mit Gott Gemeinschaft haben.

Wir erhalten „Zugang zur Gnade“, wie Paulus es weiter ausdrückt, d.h. wir sind befreit von Sünde und werden von der Liebe Gottes geschützt und umgeben. Das ist seine Botschaft, und die eröffnet eine große Hoffnung: Wer ihr folgt, wird ein Kind Gottes. Die Verheißungen Gottes erfüllen sich an ihm und er bekommt ein neues Sein.

Die Stichworte „Rechtfertigung, Gnade und Herrlichkeit Gottes“ bilden also den Zusammenhang, in dem die erwähnte Reihenfolge von „Geduld, Bewährung, Hoffnung und Liebe“ steht. Und daran merken wir schon, dass es hier um etwas ganz anderes geht, als in den erwähnen Ratgebern.

Auch das Thema „Leidensdruck“ wird hier anders behandelt. Paulus spricht ihn an, weil die Christen ihn kennen. Es geht ihnen nicht nur gut, sondern wie bereits die Frommen im Alten Testament, erwarten sie vielerlei Leiden. Paulus nimmt damit auf, was z.B. in den Psalmen zum Ausdruck kommt, aber auch bei den Propheten und anderen großen Gestalten. Hiob und Jeremia sind Beispiele für Gerechte, die trotzdem viel zu leiden hatten. Sie haben sich dadurch bewährt, wurden geläutert und mussten keine Angst mehr vor dem Endgericht haben.

Paulus hat das auch erlebt, denn er ist oft in Bedrängnis geraten. Er wurde mehrfach gefangen und schikaniert, hatte Angst und war bedrückt. Aber er hat sich davon nicht unterkriegen lassen, sondern blieb standhaft und hielt an seinem Glauben fest. Er hatte „Geduld“ und Ausdauer. Die Leidenszeiten haben ihn also nicht zerstört, sondern dienten sogar zum Guten: Seine inneren Kräfte wurden gestärkt, sein Vertrauen wuchs und damit auch die Zuversicht und die „Hoffnung“. Er hat sich „bewährt“ und die Prüfungen bestanden. Deshalb blieb er guter Dinge. Er wurde nicht enttäuscht oder „beschämt“, sondern vom heiligen Geist erfüllt. Durch ihn war „die Liebe Gottes in sein Herz gegossen“. Er konnte sie erwidern und dem Willen Gottes entsprechen. Das alles will Paulus mit dem Satz sagen: „Wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“

Und so kann es allen Christen gehen: In dieser vom Geist getragenen Liebe füllen sie den Stand der Gnade aus, in den sie durch Christus versetzt sind. Zum Schluss erläutert Paulus noch, worin die Liebe Gottes zu den Sündern aus Juden und Heiden besteht, und zwar mit der Formel: „Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben.“ Der Tod Christi ist die Heilstat Gottes, die dem Glauben vorangeht und ihm seinen Grund in der Geschichte gibt.

Und damit wird klar, dass hier tatsächlich etwas ganz anderes zur Sprache kommt, als wir es von den medizinischen, psychologischen oder esoterischen Ratgebern, den sogenannten Optimierern hören. Sie laden uns ja alle zu so etwas wie Selbsterlösung ein. Das Glück ist machbar. Wir können uns das Heil erarbeiten, das versprechen sie uns. Das Ziel, das es zu erreichen gilt, liegt zwar in der Zukunft, aber wir können es uns ausmalen, daran glauben und darauf hinarbeiten. Wir müssen uns nur selber motivieren, dann werden wir den optimalen Zustand irgendwann erreichen.

Das verheißen sie uns, und natürlich ist da etwas dran. Wenn es uns schlecht geht, sollten wir durchaus die körperlichen, seelischen und sozialen Gesetzmäßigkeiten beachten, die zu einer Besserung führen. Bestimmte Probleme lassen sich natürlich lösen, wenn wir vernünftig sind und auf das achten, was nötig ist. Aber können wir wirklich irgendwann die bestmögliche Situation erreichen? Bleibt das nicht eine Illusion? Diese perfekte Verfassung gibt es doch gar nicht, wir kommen nie da hin.

Ganz gleich, was wir tun, viele Probleme bleiben ungelöst. Sie können durch Trauer entstehen, eine unheilbare Krankheit, Armut oder Vertreibung. Es gibt unzählige Nöte, in die wir geraten können, und da hilft dann auch kein noch so gut gemeinter Ratgeber. Wir leiden wirklich, wissen nicht weiter und verzweifeln. Es ist ein Irrglaube, dass das Glück herstellbar ist. Wir sollten uns davon befreien.

Und dabei kann Paulus uns helfen. Denn für ihn ist das Leid nicht etwas, das wir abschaffen können. Es gehört zum Leben, und er versucht nicht, dagegen anzukämpfen. Er hält sich an keine Illusionen. Was für ihn wirklich zählt, ist etwas ganz anderes, und es ist längst da. Die Erlösung ist vollbracht, daran sollen wir glauben und uns festhalten. Die Rettung ist nicht nur eine Phantasie, sondern Realität. Für Paulus gilt nicht das, was irgendwann eventuell eintritt, sondern das, was jetzt ist. Wir können es demnach am besten in der Gegenwart erkennen, im Augenblick. Auf den müssen wir uns also konzentrieren. Und das können wir gut mit dem, was Paulus als erstes erwähnt: mit der Geduld. Mit ihr harren wir aus, bleiben im Hier und Jetzt und akzeptieren das, was ist, auch wenn es schwer ist. Wenn wir uns darin üben, merken wir ganz schnell, dass wir einen „Zugang zu Gott“ haben, dass es noch mehr gibt, als uns selbst und unsere eigenen Kräfte. Wir können bekennen: „In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ! Durch dich wir haben himmlische Gaben, du der wahre Heiland bist.“ (EG 398,1) Das ist der erste Unterschied zu den Vorschlägen zur Selbstoptimierung.

Der zweite Punkt ist der, dass uns alles, was wir von Gott empfangen, geschenkt wird. Es kostet nichts, sondern ist umsonst. Die Ratgeber wollen ja alle irgendwann unser Geld. Die Bücher kosten etwas, ebenso jeder Besuch bei einem Arzt oder Psychologen. Und wenn der erfolgt ist, müssen wir uns anstrengen: Unser Wille ist gefordert, Übung und Disziplin, denn uns wird ein bestimmtes Verhalten empfohlen. Es kostet also auch noch unsere Kraft. Eine Weile kriegen wir vielleicht hin, was uns geraten wird, dann gehen wir ins Fitnessstudio, essen weniger, räumen auf, sind eine Zeit lang netter und aufmerksamer usw. Aber hält das alles an? Oft geben wir vieles davon doch irgendwann wieder auf. Wir scheitern an dem Vorhaben, besser, gesünder und entspannter zu werden, und die Niederlage tut dann besonders weh. Sie hat keinen Platz in all diesen Konzepten.

Im Glauben an Christus ist sie dagegen erlaubt, sie gehört sogar dazu. Denn wir müssen uns nicht in Selbstdisziplin üben, sondern im Vertrauen und in der Hingabe. Wir müssen vor Gott nicht perfekt sein und auch nichts bezahlen, sondern dürfen uns loslassen und fallen lassen, so wie wir sind. Und das kostet nichts. Wir sollen uns nur „bewähren“, und das heißt: Wir lassen uns auf einen Prozess ein. Natürlich fühlt der sich zwischendurch dann auch mal optimal an, aber entscheidend ist das Weitergehen, bei dem es hoch und runter geht. Es gibt Höhen und Niederlagen, und die dürfen alle sein. Das ist der zweite Punkt.

Und als drittes wird uns im Glauben etwas Großes verheißen: er weist über den Tod hinaus, und das tut kaum ein weltlicher Ratgeber. Wenn wir ihnen folgen, bleiben wir im Diesseits, ja schlimmer noch: wir bleiben bei uns selbst stehen. Alle Optimierungsversuche sind letzten Endes egozentrisch. Das Ich steht im Mittelpunkt, man kreist um sich selbst und hat nur das eigene Leben im Blick.

Im Glauben an Jesus Christus geschieht genau das Gegenteil: Wir werden von uns selbst befreit und blicken weit über unser Leben und diese Welt hinaus. Wir bekommen himmlische Gaben.“ Wir haben teil an der Verheißung der „Herrlichkeit Gottes“, und dadurch wird die „Liebe in unser Herz gegossen.“ Und das heißt: Wir werden auch für andere zum Segen. Ganz gleich, wie es uns geht, wir tragen etwas in die Welt, was ihr fehlt. Wir öffnen uns für unsere Mitmenschen und bringen ihnen den Frieden. Und das ist etwas ganz Großes.

Christus kann uns in den Zustand versetzen, der für uns und allen anderen am heilsamsten ist. Dafür hat er gelitten und ist gestorben, wir müssen nur seinem Weg folgen und uns in Geduld üben. Dann bewähren wir uns, bekommen neue Hoffnung und erfahren die grenzenlose Liebe Gottes.

Amen.