Das Gebot der Bruderliebe

Predigt über Römer 14, 17- 19: Strebt nach dem Frieden

18. Sonntag nach Trinitatis, 25.9.2016, 9.30 Uhr
Lutherkirche Kiel

Römer 14, 17- 19

17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist.
18 Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet.
19 Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.

Liebe Gemeinde.
Terror und schreckliche Kriege erschüttern zurzeit die islamische Welt. Das ist gar nicht so weit weg, und Menschen aus den zerstörten und bedrohten Regionen fliehen zu uns. So können auch wir uns dem Geschehen nicht entziehen. Dabei macht es uns hier in Europa fassungslos, wie im Namen der Religion und Gottes so viel Blut fließen kann.
Dabei dürfen wir allerdings nicht vergessen, dass es das auch im Christentum immer wieder gegeben hat. Erst 1998 wurde der bewaffnete Konflikt in Nordirland beendet. Er dauerte ungefähr 30 Jahre, also ungefähr genauso lange wie der dreißigjährige Krieg im 17. Jahrhundert. Durch ihn wurden ganze Landstriche verwüstet und entvölkert. Und in Teilen Süddeutschlands überlebte etwa nur ein Drittel der Bevölkerung. Einige Regionen brauchten mehr als ein Jahrhundert, um sich von den Folgen zu erholen. Das waren ebenfalls Religionskriege.
Sie sind zwar zum Glück vorüber, aber gespalten ist die Christenheit immer noch. Es gibt heute 350 verschiedene Kirchen oder Gruppen. Und auch wenn sie sich keine blutigen Auseinandersetzungen mehr liefern, von Einigkeit kann keine Rede sein.
Und das gab es bereits zu Lebzeiten von Paulus. Im Grunde genommen schrieb er sogar alle seine Briefe, um irgendwelche Streitigkeiten und Konflikte beizulegen. Es gab viele Irrlehren und entsprechende Auseinandersetzungen. Juden und Griechen vertraten z.B. verschiedene Auffassungen über den Glauben und brachten ihre Sicht der Dinge dann jeweils in die Gemeinden ein.
Hinter dem kurzen Abschnitt aus dem Römerbrief, den wir eben gehört haben, steht ebenfalls ein Streit. Und zwar ging es um das Essen bestimmter Speisen, hauptsächlich um den Verzehr von Fleisch. Es gab verschiedene antike Gemeinschaften, die kein Fleisch aßen und keinen Wein tranken. In Rom gehörte auch eine Gruppe jüdischer Priester dazu. Aus Respekt vor ihrem Ritualgesetz ernährten sie sich vegetarisch, denn sie wollten sich nicht verunreinigen. Ihre Ansichten hatten sich unter den Juden in Rom durchgesetzt und sie waren somit auch in den neuen christlichen Gemeinden gegenwärtig. Die setzten sich ja aus ehemaligen Juden und Heiden zusammen, und damit war der Konflikt vorprogrammiert: Den Heiden, also den Römern, war es fremd, sich bestimmter Speisen zu enthalten, die Juden verachteten dagegen diejenigen, die ohne Bedenken alles verzehrten, was sie gewohnt waren und mochten.
Auf diesen Konflikt geht Paulus mit dem ganzen vierzehnten Kapitel im Römerbrief ein, und er bittet um gegenseitige Toleranz. Diejenigen, die freizügig lebten, ermahnte er, sich nicht für besser oder stärker zu halten. Und diejenigen, die die alten Vorschriften einhalten wollten, sollten die anderen nicht richten. Das führt er in den vorhergehenden Versen aus, und dann schreibt er den entscheidenden Satz:
„Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist.“
Paulus sagt damit, dass es im christlichen Glauben um viel mehr geht, als um „Essen und Trinken“, d.h. verschiedene Speisevorschriften oder Gewohnheiten. Meinungen und Ideen, Überzeugungen und Einstellungen sind zweitrangig. Viel entscheidender ist das „Reich Gottes“. Damit führt Paulus einen Begriff aus den Predigten Jesu an. Jesus verkündete die „Gottesherrschaft“, und damit meinte er eine neue Wirklichkeit. Durch sein Erscheinen und seine Erlösungstat sind die Glaubenden der Macht der Finsternis entrissen und unter die Herrschaft des gekreuzigten und auferstandenen Gottessohnes gestellt. Sie sehen einem völlig neuen Zeitalter entgegen, an dem sie Anteil haben werden. Und dafür gibt es Kennzeichen. Die sind allerdings nicht demonstrativ freimütiges Essen und Trinken, sondern die Herrschaft Christi äußert sich in „Gerechtigkeit, Friede und Freude“. Das sind die Früchte des Heiligen Geistes und gleichzeitig die Ziele eines christlichen Lebens, auf die jeder und jede sich besinnen sollte.
„Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet.“, sagt Paulus weiter. D.h. wo diese Tugenden gelebt werden, ist der allmächtige Gott in der Gemeinde gegenwärtig. Es kommt dem Apostel sehr darauf an, dass die Christen ein Beispiel abgeben, das auf die Ungläubigen nicht abschreckend, sondern einladend und einleuchtend wirkt.
Entsprechend fährt er fort, dass die Christen dem „Frieden nachstreben“ sollen, d.h. sich nach Kräften darum bemühen. Gleichermaßen sollen sie sich gegenseitig „erbauen“. Dieses Wort benutzen wir kaum noch. Es steht im Urtext aber da und es ist auch sehr aussagekräftig. Wörtlich heißt es, „ein Haus bauen“, und damit ist überhaupt „errichten, aufbauen, befestigen“ oder „wiederherstellen“ gemeint. Und das ist ein schönes Bild. Die Gemeinde ist wie ein Haus, an dem alle gemeinsam bauen. Wenn sie sich streiten, kann es nicht gelingen, es bekommt keine Festigkeit und stürzt möglicher Weise ein. Nur wo jeder und jede seinen und ihren Platz einnimmt, ihre Aufgaben erfüllt und alle sich gegenseitig anerkennen, respektieren und wertschätzen, kann das Haus Bestand haben. „Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.“ So lautet der letzte Satz aus unserer Epistel.
Und das sind sehr schöne Ermahnungen die auch uns guttun. Lassen Sie uns also fragen, wie wir sie umsetzen können. Dabei ist es gut, wenn wir zunächst zugeben, dass wir keineswegs frei davon sind, unsere eigene Meinung für die beste zu halten. Das durchzieht unser ganzes Denken und Handeln. Es ereignet sich nicht nur in der Weltpolitik und den großen Zusammenhängen, sondern in unseren Familien, Betrieben und Gemeinden, überall wo Menschen zusammen kommen und eigentlich gemeinsam etwas aufbauen wollen. Wie oft scheitert das an den verschiedenen Auffassungen, daran, dass einzelne sich zu wichtig nehmen, die anderen unter Druck setzen, sie abschrecken, ärgern und letzten Endes vertreiben. Sicher meint jeder Einzelne es gut, er oder sie möchte etwas verändern, etwas erreichen, und meint, dafür muss er den anderen zurechtweisen, ihn überzeugen und dazu bewegen, dasselbe zu tun. Was er für gut hält, gilt für alle und wird an sie herangetragen. So läuft es wie gesagt fast überall.
Doch so geht es nicht, sondern genau da liegt die Wurzel für alle Streitereien und Zerwürfnisse, für Kriege und blutige Auseinandersetzungen. Ob sie sich im Großen oder im Kleinen ereignen, in Familien oder Gemeinden, unter Religionen oder Völkern, alle haben sie ihren Ursprung darin, dass ein Mensch oder ein Gruppe die anderen verändern möchten. Wie kommen wir darüber also hinweg?
Das müssen wir uns fragen, und dazu habe ich in der Zeitung vom letzten Wochenende eine schöne Bemerkung gelesen. Sie stand in einem Artikel von Lamya Kaddor, einer Deutschen mit syrischer Herkunft. Sie ist muslimische Religionspädagogin und Islamwissenschaftlerin und sie zitierte ein islamisches Sprichwort, das lautet. „Willst du dein Land verändern, verändere deine Stadt. Willst du deine Stadt verändern, verändere deine Straße. Willst du deine Straße verändern, verändere dein Haus. Willst du dein Haus verändern, verändere dich selbst.“ Wir müssen also bei uns selbst anfangen, bei unserem eigenen Denken und Verhalten, in unserem Geist und unserer Seele.
Und dabei sind wir auch nicht auf uns allein gestellt. Das ist die frohe Botschaft, die Paulus für uns hat. Wir haben den Geist Christi empfangen. Christus ist auferstanden, er sitzt zur Rechten Gottes und das heißt, sein Reich ist da und es ist mitten unter uns. Er möchte, dass wir da eintreten, ihn erkennen und seine große Macht spüren, dass wir ihm „dienen“ und an seiner Herrschaft Anteil haben. Dann kann er mit seinem Geist unser Herz und unser Denken durchdringen. Das ist das große Geschenk, das wir bekommen haben, daraus folgt alles Weitere. Durch Christus werden wir von uns selber befreit und fähig, die anderen anzunehmen, sie so zu lassen, wie sie sind, sie gewähren zu lassen und zu respektieren. Es entstehen „Gerechtigkeit, Friede und Freude“.
Und wie das vor sich geht, wird deutlich, wenn wir diese drei Begriffe näher betrachten. Lassen Sie uns das deshalb zum Schluss tun:
Zur „Gerechtigkeit“ gehören Klarsicht und eine innere Freiheit. Wir halten uns fern von vorschnellem Richten, denn wir gehen davon aus, dass alle Menschen gleich viel wert sind. Wenn sie etwas tun, das uns fremd ist, fragen wir zunächst einmal gründlich nach, versuchen, sie zu verstehen und versetzen uns in sie hinein. Wir wägen ab, anstatt zu bewerten. Wir fühlen uns mehr der Gemeinschaft verbunden und verpflichtet, als unseren eigenen Ideen. Das ist die erste Frucht, auf die wir immer aus sein sollten. Sie überwindet Gräben und Konflikte, schlichtet und führt zum „Frieden“.
Das ist das zweite Stichwort von Paulus. Es bedeutet, dass alle Zwietracht zum Erliegen kommt. Die unterschiedlichen Positionen und Denkmuster verblassen, wir finden ganz neu zueinander. Es entsteht so etwas wie ein neues Haus, denn nun bauen wir an einer Sache. Das Miteinander und die Gemeinschaft werden gestärkt. Und wenn wir uns lange genug darin üben, kommt es sogar zur Harmonie, zu einem „Wohlgefallen vor Gott und zur Achtung bei den Menschen“.
Und das führt „Freude“ mit sich, das ist das dritte Stichwort, das Paulus hier erwähnt. Darin schwingt eine heitere Gelassenheit mit, Dankbarkeit und Lebendigkeit. Schwere Auseinandersetzungen haben neben der Freude keinen Platz mehr. Sie werden verdrängt und weichen einer stärkeren Aussage. Wo Freude ist, ist Leben und Kraft. Wir lachen und singen, sind glücklich und jubeln.
Diese drei Lebensäußerungen sind das Entscheidende an unserem Glauben: Er führt uns zur „Gerechtigkeit“, zum „Frieden“ und zur „Freude“. Unsere Sehnsucht danach kann gestillt werden.
Und die haben wir alle. In seinem Innersten verabscheut denke ich jeder Mensch den Krieg und den Streit, denn er führt unsägliches Leiden und Sterben mit sich. Wir wollen viel lieber Eintracht und Frieden. Es gilt deshalb, uns auf den zu besinnen, der allein uns einen kann, auf Jesus Christus und seinen Heiligen Geist. Ihn können wir in uns hineinlassen und uns von ihm ergreifen lassen. Er kann uns von innen her verändern, so dass sich dadurch unser Haus, unsere Straße, unsere Stadt und letzten Endes auch die Welt verändert. Amen.

Sieghafter Glaube

Predigt über Römer 10, 9- 17: Gerechtigkeit kommt allein durch den Glauben

17. Sonntag nach Trinitatis, 18.9.2016, 9.30 Uhr
Lutherkirche Kiel

Im Gottesdienst wurde ein Kind getauft. Der Vater, den ich persönlich kenne, hatte im Vorgespräch die philosophisch-theologischen Fragen gestellt, auf die ich mit der Predigt versucht habe, zu antworten.

Römer 10, 9- 17

9 Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
10 Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.
11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.«
12 Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
13 Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5).
14 Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?
15 Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jesaja 52,7): »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!«
16 Aber nicht alle sind dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jesaja 53,1): »Herr, wer glaubt unserm Predigen?«
17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.

Liebe Gemeinde.
„War die Henne zuerst? oder war das Ei vor der Henne?“ So sinnierte Goethe über das sogenannte „Henne-Ei-Problem“. Bereits in philosophischen Erörterungen in der Antike spielte es eine Rolle und wurde im Laufe der Zeit eine Redefigur. Sie steht für die Frage nach der Ursache einer Wirkung. Oft hängen die ja voneinander ab, sie sind wechselseitig, und dann lässt sich der ursprüngliche Auslöser vermeintlich nicht ermitteln. Philosophen und Theologen denken trotzdem immer wieder über dieses Problem nach. Es ist die Frage nach einem „letzten Grund“ für alles.
Man kann sie auch auf den Glauben an Gott anwenden, dann lautet sie: Was war zuerst da, der Glaube oder Gott? Wo liegt die Ursache für unseren Glauben, in uns selber oder bei ihm? Könnten wir überhaupt an ihn glauben, wenn es ihn nicht zuerst gäbe? Oder gibt es Gott nicht mehr, wenn keiner mehr an ihn glaubt?
Man kann darüber ins Grübeln und Zweifeln geraten, denn eine befriedigende Antwort findet man wahrscheinlich nicht, und es wird wohl auch immer beide Positionen geben: Die einen sagen, es gibt im Menschen einen göttlichen Funken, der sich zu ihm hinwendet, und der ist der Ursprung des Glaubens. Die andern sagen, es hängt allein von Gott ab, wenn der Mensch an ihn glaubt, er offenbart sich ohne menschliches Zutun und bleibt deshalb auch ohne die Menschen weiter anwesend.
In unserer Epistel von heute geht Paulus mit dieser Frage um und er zeichnet eine eindeutige Kausalkette. Für ihn war die Sache klar: Der letzte Grund für alles ist Gott.
Der Abschnitt gehört zum zehnten Kapitel im Römerbrief. Paulus setzt sich darin mit seinen jüdischen Glaubensbrüdern auseinander, und zwar geht es um die „Gerechtigkeit vor Gott“. Das ist ein wichtiger Begriff im Alten Testament und bedeutet, dass ein Mensch von Gott als gerecht angesehen wird. Und das war die Voraussetzung für seine Rettung. Die Gerechtigkeit war notwendig, um das Heil zu empfangen, das von Gott kommt, um von ihm geliebt und gesegnet zu werden. Nur der Gerechte wird leben, das war die jüdische Überzeugung. Und die Gerechtigkeit kam aus dem Gesetz. Wer das einhält, wird von Gott gerecht gesprochen.
Das Tun des Menschen ist also die Ursache, Gottes Handeln die Wirkung. So sahen es seiner Meinung nach die Juden. Sie fühlten sich auch bevorzugt, denn nur ihnen war das Gesetz gegeben worden. Alle die es nicht kannten, waren ausgeschlossen. Paulus erwähnt in unserem Abschnitt ja die Griechen. Sie galten aus der Sicht des Alten Testamentes als Heiden, die das Heil nicht empfangen.
Und dagegen setzt er seine Überzeugung: Er nennt als Wirkung ebenfalls die „Gerechtigkeit vor Gott“, aber die Ursachen verfolgt er rückwärts bis zu einem Grund, der eindeutig nicht menschlich, sondern göttlich ist: Es ist „das Wort Christi“. Christus spricht und so gibt es diejenigen, die an ihn glauben. Sie predigen sein Wort, tragen es in die Welt und andere können es hören. Aus dem Hören entsteht dann neuer Glaube, der Glauben bewirkt das Bekenntnis und die Anrufung Gottes, und dadurch wird der Mensch gerecht und gerettet. Vor allem menschlichen Tun stehen also der Ruf Christi und seine Gegenwart. Durch die Auferstehung lebt und regiert er in Ewigkeit, und das ist der letzte Grund, aus dem alles andere hervorgeht. Der Unterschied zwischen Griechen und Juden wird damit hinfällig, genauso wie alle anderen menschlichen Voraussetzungen. Denn „es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.“ Christus ist für alle da und das wird immer so bleiben, ob mit oder ohne die Menschen.
In unserer liturgischen Tradition bekennen wir das mit dem Satz, „wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.“ Er taucht am Ende vieler Gebete auf. Und damit verwandt ist die Formulierung: „Jesus Christus ist der Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Das ist das Evangelium, die „frohe Botschaft“: Es gibt einen unverfügbaren Grund für unseren Glauben, auf den wir keinen Zugriff haben. Er ist völlig unabhängig von unserem Denken und Tun, frei und souverän. Und das ist eine „gute Nachricht“, denn sie bedeutet, dass es etwas gibt, das diese Welt und unser Dasein überwindet, einen Sieg über alles Vorläufige und Vergängliche. Durch den Glauben kommen wir damit in Berührung und gewinnen an diesem Sieg Anteil. Er hebt uns heraus aus der Welt und gibt uns einen tragfähigen Grund.
Das ist die Antwort des Paulus auf die Frage, ob wohl zuerst Gott oder unser Glaube da war. Für ihn ist es ganz eindeutig Gott. Und es lohnt sich, wenn wir uns seiner Sicht der Dinge anschließen und tun, was er sagt: „Mit unserem Munde bekennen, dass Jesus der Herr ist, und in unserem Herzen glauben, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat. Dann werden wir gerettet.“
Lassen Sie uns also fragen, was das für unsere Lebensführung bedeutet. Wie kommen wir dazu und wie wirkt es sich aus?
Bei Paulus steht als erste Regung des menschlichen Geistes das „Hören“ auf das Wort: Christus spricht und wir müssen hinhören. Doch wo tut er das und wie vernehmen wir sein Wort? Paulus erwähnt die Predigt, also andere Menschen, die bereits glauben und darüber reden. Doch das allein reicht nicht. Ihre Worte können verhallen, diese Möglichkeit erwähnt Paulus auch. Zum Hören gehört immer das Aufmerken, eine Wachsamkeit und ein Sich-öffnen. Wir müssen damit rechnen, dass Christus spricht, und uns darauf einstellen. Sein Wort kommt auf noch vielen anderen Wegen an unser Ohr und unseren Geist, überall und immer wieder kann es erklingen: beim Lesen in der Bibel, bei der Meditation und beim Gebet, beim Spazierengehen oder einem schönen Erlebnis. Möglicherweise hören wir seine Stimme eher selten, das ist wahrscheinlich unsere Erfahrung. Doch das liegt nicht daran, dass er nicht spricht, sondern daran, dass andere Stimmen lauter sind. Wir müssen den Lärm einmal abstellen, auch den Lärm in unseren Gedanken, uns Zeit nehmen und geduldig sein. Zum Hören gehören Ruhe und die Fähigkeit, abzuwarten.
Doch wenn wir die aufbringen, können wir das Wort Christi vernehmen und es lädt uns zum Glauben ein. Das ist der zweite Schritt, den Paulus erwähnt. „Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“ Diesen Satz zitiert er dafür aus dem Buch des Propheten Jesaja.
Und das heißt, wir müssen uns auf Christus einlassen, eine Beziehung zu ihm herstellen, die hauptsächlich aus Vertrauen und Hingabe besteht. Dazu gehört Loslassen und sich selber zurücknehmen.
Der Gedanke, dass Gott möglicherweise nicht mehr existiert, wenn keiner mehr an ihn glaubt, kommt aus unserem autonomen Denken. Wenn es so wäre, hieße das, dass wir über Gott verfügen, dass wir die Kontrolle behalten und alles bestimmen. Das tun wir gerne, so ist unser Leben heutzutage angelegt, es ist Ausdruck des modernen Zeitgeistes. Doch anstatt da heraus an Gott zu zweifeln, können wir auch unser Denken und Grübeln einmal anzweifeln. Lohnt es sich überhaupt? Ist es wirklich sinnvoll? Beim Glauben geben wir es ansatzweise auf, lassen es los und wagen etwas. Der Glaube ist wie ein Sprung ins Ungewisse, bei dem wir uns darauf verlassen, dass wir getragen werden, ohne es vorher zu wissen. Nicht der Kopf entscheidet sich dafür, sondern das Herz oder die Seele. Und er ist auch kein Gedanke und keine Ideologie, sondern ein Lebensvollzug.
Konkret äußert er sich in der Anrufung Christi: „Wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden“, sagt Paulus. Glaube und Gebet gehören zusammen, denn das Gebet ist ein Ausdruck dafür, dass wir uns auf Gott verlassen und mit ihm rechnen.
Und das ist wohltuend und heilsam. Es entspannt und befreit, wenn wir uns das trauen. Die Hingabe und das Loslassen sind nicht nur ein Verzicht, sondern auch eine Erleichterung. Und obwohl sie nicht in erster Linie eine Verstandesleistung sind, so wird unser Verstand doch davon angerührt: Klarheit und Licht ziehen ein. Wir merken, wie überflüssig viele Grübeleien sind. Wir werden einfach und froh. Darin besteht das Heil das Paulus meint. Das ist .„der Sieg, der die Welt überwindet“ (1. Johannes 5, 4c)
Wer ihn erlebt, kann gar nicht anders, als selber zu „predigen“. Das ist der dritte Schritt. Ein solcher Glaube führt zum Bekennen, zur Einladung an andere, denselben Weg zu gehen. Paulus sagt: „Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.“ Es gehört zu unserem Glauben, dass wir ihn weitersagen und allen Menschen die Freude gönnen, die wir gefunden haben. Wir werden sogar zu ihnen gesandt, und das ist schön. Paulus erinnert daran mit den Worten: „Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!“
Und damit sind wir nun auch bei der Taufe von Jan. Ihr beide, Janusz und Kerrin, seine Eltern, habt euch dafür entschieden, und damit tut ihr genau das, was Paulus meint: Ihr legt einen unverfügbaren Grund in sein Leben, der ihn retten kann. Jan ist ja noch ganz klein, d.h. er selber trägt jetzt nichts dazu bei, dass Christus in sein Leben kommt und sich mit ihm verbindet. Die Taufe geht seinem Glauben vorweg und ist somit ein Ausdruck für die gute Nachricht, dass Christus der Anfänger seines Glaubens ist.
Und mit dem Taufspruch von Jan sagt ihr ihm, was dann folgt. Er ist ebenfalls ein Wort aus einem Paulusbrief, nämlich aus Epheser fünf. Es heißt dort: „Nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ (Epheser 5,8b.9) Jan bekommt heute die Zusage, dass er in das Licht Christi hineingestellt wird. Ob er danach leben will, muss er selber irgendwann entscheiden. Ihr könnt ihn aber durch euer „Bekennen“ und „Predigen“ dahin führen. Dann wird er selber eines Tages daran glauben und die Früchte ernten: „Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit“. D.h. er wird gerettet und empfängt das Heil Gottes.
Die Frage, ob es Gott noch gibt, wenn keiner mehr an ihn glaubt, wird im Neuen Testament nicht gestellt. In der ganzen Bibel gilt vielmehr das Gegenteil: Wenn Gott nicht wäre, gäbe es auch kein Leben auf der Erde, keine Menschen und keinen Glauben. Nicht wir müssen ihn ergreifen und am Leben erhalten, sondern er ergreift uns und schenkt uns alles, was unser Dasein ausmacht. Er ist der Grund, aus dem alles andere hervorgeht, und es ist der Glaube daran, der uns rettet.
Amen.

Der starke Trost

Predigt über 2. Timotheus 1, 7- 10: Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen

16. Sonntag nach Trinitatis, 11.9.2016, 9.30 Uhr
Lutherkirche Kiel

In dem Gottesdienst wurde eine zweieinhalbjähriges Mädchen getauft. Die Eltern hatten zufällig einen Vers (7) aus dem Predigttext als Taufspruch gewählt.

2. Timotheus 1, 7- 10

7 Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
8 Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes.
9 Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, anicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt,
10 jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, ader dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.

Liebe Gemeinde.
„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (Jesaja 66,13) Der Spruch ist aus der Bibel und in diesem Jahr das kirchliche Leitwort. Denn das sagt Gott durch seinen Propheten zum Volk Israel. Und daran wird deutlich, dass Trost etwas ist, das wir schon als kleine Kinder brauchen: Die Mutter oder der Vater geben ihn uns, wenn sie gute Eltern sind. Denn auch Kinder kennen ja bereits Trauer und Mutlosigkeit.
Vielleicht sind die Gründe für die Tränen von Kindern in unseren Augen manchmal geringfügig, doch wir müssen uns hüten, deshalb einfach nur zu ihnen zu sagen: „Das ist doch nicht so schlimm.“ Ein Kind möchte, dass wir seinen Schmerz mit ihm aushalten, die Trauer zulassen und ernst nehmen. Nur dann ist es wirklich getröstet, denn es bekommt Unterstützung und Beistand.
Und so ist es auch im späteren Leben: Trost erfahren wir, wenn wir einen tragfähigen Grund verspüren, wenn jemand da ist, der stark ist und uns Mut macht. Nicht umsonst kommt das Wort „Trost“ von „treu“. Es bedeutet, dass jemand uns treu ist und dass wir dadurch innerlich fest werden.
In unserer Epistel von heute ist von so einem Trost die Rede. Sie steht im zweiten Brief des Paulus an Timotheus.
Das war sein Schüler, und Paulus wollte ihm Mut machen. Deshalb erinnert er ihn daran, welchen Geist er durch den Glauben an Jesus Christus empfangen hat, welche Gesinnung ihn auszeichnet.
Der Abschnitt, den wir gelesen haben, beginnt mit drei Dingen: „Kraft, Liebe und Besonnenheit“. All das hat Gott Timotheus gegeben, und das hat viel mit innerer Festigkeit, also mit Trost zu tun. Denn Timotheus ist mit Stärke ausgerüstet, er kann etwas und ist leistungsfähig. Außerdem hat er die Liebe empfangen, d.h. er weiß sich geliebt und ist selber treu und freundlich und den Menschen zugewandt. Er kann mitfühlen, ist offen und schätzt die anderen. Und als drittes hat er „Besonnenheit“, das bedeutet, er hat einen gesunden Verstand und die richtige Erkenntnis. Er ist klug, kann sich selbst beherrschen, ist nüchtern, maßvoll und bescheiden.
Paulus sagt, dass Timotheus so ist, aber er will ihn damit natürlich auch ermahnen, so zu bleiben, das alles zu bewahren und zu pflegen, es wirklich zu leben. Er soll sich immer wieder trösten lassen.
Sie haben diesen Vers für Edda als Taufspruch ausgesucht. Das ist ein schöner Zufall. Sie sagen ihr damit, was Sie ihr wünschen, und das gilt für jeden Christen und jede Christin. Lassen Sie uns also fragen, wie wir diese drei Gaben verwirklichen können, wie wir den Trost finden, der uns innerlich fest macht.
Es gibt ja in jedem Leben immer mal wieder Zeiten, da fehlt er uns, da sind wir trostlos und verzweifelt. Das kann durch ganz verschiedene Dinge ausgelöst werden. Meistens spielt der Tod eine Rolle: Jemand oder etwas ist gestorben, wir haben einen schweren Verlust, eine Enttäuschung oder Verletzung erlitten. Dann fehlt uns die Kraft. Wir werden schwach und verzagt. Der Mut kommt uns abhanden, wir trauen uns nichts mehr zu, haben Angst vor der Zukunft und können nicht mehr lieben. Andere Menschen erreichen uns innerlich nicht mehr, und auch wir haben es schwer, in Kontakt zu treten. Wir fühlen uns einsam und können keine klaren Gedanken mehr fassen.
Viele Menschen reden dann von einer „dunklen Nacht“, in der sie gefangen sind. Alles verdüstert sich, das Licht und die Freude verschwinden und es scheint keinen Ausweg mehr zu geben. Was kann uns dann noch trösten? Gibt es daraus eine Erlösung, eine Rettung?
Wahrscheinlich sehen wir sie nicht, wenn es uns so schlecht geht. Wir sehnen uns nur danach. Doch genau da können wir ansetzen. Die Sehnsucht nach einem „starken Trost“ schlummert nämlich immer in uns, wir decken sie bloß normaler Weise zu, und zwar indem wir uns mit vorübergehenden Dingen trösten. Unser Leben ist so angelegt, dass wir die Freude und das Glück, auch unseren Halt und unsere Kraft zunächst von irdischen Angelegenheiten erwarten, von anderen Menschen z.B., unseren Familien und Freunden. Auch Wohlstand und Vergnügen sind uns wichtig, und unsere Ideen und Pläne. All das gibt uns Sicherheit.
Deshalb merken wir nicht, dass wir in der Tiefe unsres Herzens noch viel mehr suchen. In Wirklichkeit reicht das alles nicht. Doch dieses Verlangen bricht erst auf, wenn unsere oberflächlichen und irdischen Tröstungen versagen. Und genau darin liegt die Chance. Jede Krise birgt die Möglichkeit eines Neuanfangs in sich.
Das Gefühl, in einer „dunklen Nacht“ zu sein, ist schwer und leidvoll. Aber es hilft, wenn wir ausweglos erscheinende Situationen mit diesem Bild beschreiben. Denn „in der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tags.“ So beginnt ein Lied von Sybille Fritsch, einer Theologin aus unserer Zeit. Und das ist eine schöne Vorstellung. Die Nacht markiert eben nicht nur das Ende, sondern da beginnt bereits das Morgenrot.
Und wir können nachts auch ganz andere Dinge erleben, als tagsüber. Der spanische Mystiker Johannes vom Kreuz aus dem 16. Jahrhundert befand sich lange in einem Seelenzustand, den er mit der „dunklen Nacht“ bezeichnete. Er sehnte sich nach Erlösung, und so stellte er sich vor, wie er nachts aus dem Haus geht, um einen heimlichen Geliebten zu treffen. Er hat darüber ein wunderschönes Gedicht geschrieben. Es geht darin um die Begegnung mit Jesus. Der wartet bereits auf ihn, und sein Herz zeigt ihm den Weg dorthin. Es führt ihn mit Jesus zusammen, der ihn dann zärtlich in die Arme nimmt. Und in dem Moment löst sich aller Kummer auf, es ist nur noch Liebe da und ein inneres Glühen durchströmt ihn. (Johannes vom Kreuz, die dunkle Nacht, vollständige Neuübersetzung, Freiburg, Basel, Wien, 1995, S. 27f) Paulus sagt das in unserer Epistel so: „Christus hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf.“
Es ist also jemand da, der unseren Schmerz mit uns aushält und uns ernst nimmt, so wie Eltern das mit ihren Kindern tun. Wir müssen seinem Ruf nur folgen, dann bekommen wir neue Hoffnung. Die Nacht bzw. die Lebenskrise trägt den Keim eines Neuanfangs in sich. „Und in ihrer dunklen Erde blüht die Hoffnung.“ So dichtet Sybille Fritsch weiter.
Und das liegt daran, dass Jesus Christus „dem Tode die Macht genommen“ hat, wie es in unserer Epistel heißt. Er ist stärker als der Tod, wir können uns bei ihm anlehnen und Halt suchen. Wenn wir es tun, werden wir von einer unsichtbaren Kraft getragen. Wir gewinnen innere Festigkeit. Wir müssen uns ihm nur überlassen und von allem anderen ablassen. Dann führt er uns aus der Nacht heraus.
Die Tröstungen, die wir normaler Weise suchen, sind wie ein Irrweg. Sie führen uns in die Irre, denn sie erreichen nie die Tiefenschichten unserer Seele. Sie sind vergänglich und dadurch unzureichend. Außerdem sind sie äußerlich und halten uns davon ab, uns unserem Innersten zuzuwenden. Doch genau das ist nötig, denn die Lösung liegt nicht außerhalb von uns selbst, sondern in uns. Unser Herz zeigt uns den Weg, wir müssen nur in unser Herz zurückkehren, dort einkehren. In einem Interview, das vor kurzem in der Zeitung abgedruckt war, hat ein Künstler gesagt: „Ich vermisse mich“, weil er zu vieles machte, das ihn zerstreute und zerriss. Er bedauerte diesen Zustand und wollte daran gerne etwas ändern. Und damit ist er sicher nicht allein. Der Gefahr uns selber aus den Augen zu verlieren, sind wir alle ausgesetzt.
Wir können ihr entkommen, wenn wir einmal einfach nur da sind, ausharren und die „dunkle Nacht“ aushalten. Dann „sehen wir im Morgenrot schon das Licht“ (Sbille Fritsch). Wir werden von Christus empfangen und getröstet. Denn er hat das „Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht“, und daran gewinnen wir Anteil.
Ein weiterer Mensch, der diesen Weg gegangen ist, ist Dietrich Bonhoeffer. Er saß bereits in der Todeszelle und wusste, dass er hingerichtet wird. Trotzdem konnte er dichten: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 65,7) Er trug die „Kraft und die Liebe und die Besonnenheit“ in sich, die wir im Glauben an Jesus Christus geschenkt bekommen.
Gerade bei einer Taufe ist es wunderbar, wenn wir uns daran erinnern. Für Edda gilt das heute ganz besonders. Sie weiß zwar noch nicht in Gänze, was die Taufe bedeutet, aber sicher spürt auch sie bereits etwas von der Kraft und Liebe Jesu. Auf jeden Fall wollen Sie sie dazu ermutigen, ihr Leben mit ihm zu führen, so wie Paulus Timotheus bestärkt hat. Sie bekommt die Zusage: „Jesus ist bei dir.“ Er kann jede Angst und Traurigkeit überwinden. Wenn sie sich einmal schwach fühlt, kann sie sich auf seine Kraft verlassen, denn er ist ihr treu. Auch die Liebe wird in ihrem Herzen lebendig bleiben, und sie wird immer wieder besonnen, getrost und ruhig sein.
Mit der Taufe beginnt dieser Weg Eddas mit Jesus. Sie wird mit ihm verbunden, er schenkt ihr seinen Geist. Er bekennt sich zu ihr, er wird sie begleiten und ihr auch in schweren Zeiten beistehen. „Er wird sie trösten, wie einen seine Mutter tröstet“.
Amen.